Schiedsrichterin Amelie Lainka
Immer weiter hoch hinaus
Spätestens seit Bibiana Steinhaus als erste Schiedsrichterin vollkommen souverän Bundesligapartien leitete, war das Eis für den Einsatz weiblicher Schiedsrichterinnen im Männerfußball gebrochen. Und wir freuen uns sehr, Euch heute unser TuS-Mitglied Amelie Lainka vorstellen zu dürfen, die bis zur B-Jugend noch für den TuS spielte und sich im Lockdown vor zwei Jahren für ihren ersten Schiedrichter-Lehrgang anmeldete. Seitdem ist viel geschehen, denn nachdem Amelie vor gut einem Jahr aktiv ihre ersten Partien leitete, hat sie beachtliche Leistungen gezeigt, die sie in rasantem Tempo bis in den DFB-Kader brachten.
Im Herrenfußball ist sie derzeit berechtigt, Spiele bis zur Bezirksliga zu pfeifen und in der Oberliga als Assistentin zu agieren. Im Frauenfußball darf sie als Schiedsrichterin Spiele bis zur 3. Liga leiten und in der 2. Liga an der Linie stehen. Bei der weiblichen Jugend leitet Amelie sogar Bundesligaspiele.
Befragt, ob sich die 19jährige fröhliche Medizinstudentin mit diesen Erfolgen zufrieden gibt, gab sie uns lachend eine klare Antwort: "Ich will so hoch hinaus, wie ich kann!". Als Vorbilder sieht sie (wenig überraschend) Bibiana Steinhaus und zudem Deniz Aytekin. Bei beiden Profis mag sie deren bodenständige Spielleitung und dass sie mit den Spielern und Trainern unaufgeregt und auf einer Wellenlänge kommunizieren.
Um so erfolgreich zu sein, muss Amelie u. a. intensive Fitnesstests bestehen, z. B. die Zeitvorgaben bei harten Intervall-Läufen einhalten. Für die Zulassung beim Männerfußball bedeutet dies z. B. 40 x 75 Meter in max. 17 Sekunden sprinten und 25 Meter in max. 20 Sekunden gehen.
Als junge Frau sonntags in leitender Position auf den manchmal rauhen Amateurfußball zu treffen... gibt es da keine Probleme oder dumme Bemerkungen? "Eigentlich mache ich da kaum negative Erfahrungen", lacht sie. "Manchmal versuchen Spieler mich über die sozialen Medien ausfindig zu machen und zu kontaktieren - aber da stehe ich drüber. Wichtig ist die sportliche Kompetenz auf dem Platz. Und wenn die Spieler merken, dass der Schiri seine/ihre Aufgabe ernst nimmt und korrekte Entscheidungen trifft, spielt es keine Rolle mehr, ob da eine Frau oder ein Mann pfeift."
Wir wünschen Amelie weiterhin Spaß am Fußball und natürlich viel Erfolg auf den eingeschlagenen Wegen!
- Zusammen der TuS -.
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